Idee und Entstehung
Der flächendeckende Abbau der DDR-Grenzsperranlagen erfolgte Anfang der 1990er Jahre. Deshalb entstand im Museum die Idee, Elemente der Sperranlagen aus originalen Teilen wieder aufzubauen, um einen räumlichen Eindruck der bedrohlichen Situation entlang der innerdeutschen Grenze vermitteln zu können.
2001 eröffnete das Außengelände des Grenzhus in der stillgelegten Kiesgrube von Schlagsdorf. Dort ist ein rekonstruierter Abschnitt der DDR-Grenzsperranlagen modellhaft verkürzt, aber mit originalen Bestandteilen (Grenzsignal- und Sperrzaun, Beobachtungsturm, Grenzzaun I und weitere Sperrelemente) zu sehen. Die Anlage bildet schwerpunktmäßig die Situation in den 1980er Jahren ab. Das Außengelände ist ca. 500 Meter vom Grenzhus entfernt und während der Öffnungszeiten des Museums begehbar.
„Begehbare Grenzgeschichte“ – Um- und Neugestaltung des Außengeländes 2024/2025
In den Jahren 2024 und 2025 wird das Außengelände des Grenzhus um- und neugestaltet. Es werden sowohl bauliche Veränderungen vorgenommen, als auch neue Vermittlungsangebote für Besucher*innen entstehen. Während der gesamten Zeit der Um- und Neugestaltung bleibt das Außengelände für Besucher*innen zugänglich, es werden nur temporär einzelne Bereiche des Außengeländes für Bauarbeiten abgesperrt. Begleitender Architekt des Um- und Neugestaltung-Projektes ist Thilo Wierzock, Neumünster.
Bauliche Veränderungen
Der rekonstruierte Abschnitt der DDR-Grenzsperranlagen wird durch neu hinzugefügte und umpositionierte Objekte ergänzt und vervollständigt. Neu hinzu kommt ein zeitlicher Ablauf, der die Entwicklung und Veränderungen der innerdeutschen Grenze und der DDR-Grenzsperranlagen im Laufe der Zeit zeigt – von der Demarkationslinie 1945 bis zur Grenzöffnung 1989 und dem Abbau der Grenzsperranlagen 1989/1990.
Um eine barrierearme Zugänglichkeit des Außengeländes zu ermöglichen, wird die Wegeführung (v.a. im oberen Bereich des Außengeländes) angepasst und verbessert.
Außerdem entstehen 2025 ein Pausen- und Ruhebereich für Besucher*innen sowie ein „Offenes Archiv“, in dem weitere Objekte zu sehen sein werden.
Neue Vermittlungsangebote
Die bestehenden Informationstafeln werden erneuert, ergänzt und mit vertiefenden Informationen versehen. Als weiteres neues Vermittlungsangebot entsteht ein Audioguide in deutscher und englischer Sprache, der anhand mehrerer Stationen über das Außengelände führt und von Besucher*innen im Grenzhus ausgeliehen werden kann. Teil des Audioguides sind Erinnerungen von Zeitzeug*innen aus Ost und West, die von ihren persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen berichten und damit einen multiperspektivischen Blick auf die Geschichte ermöglichen.
Ziel
Das Ziel der baulichen Veränderungen und der neuen Vermittlungsangebote ist ein verbessertes und erweitertes Besuchserlebnis für Besucher*innen, das die Grenzgeschichte noch anschaulicher, umfassender und multiperspektivischer begeh- und erlebbar macht.
Kontakt
Bei Fragen zur Um- und Neugestaltung des Außengeländes wenden Sie sich an: Luisa Taschner, Projektkoordinatorin, E-Mail: lt@grenzhus.de, Tel.: 038875/20735.
Förderung